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egloffjacqueline

Kindersprache

Früher hab ich mich immer gefragt wie die Eltern ihre Kleinkinder verstehen können.

Die brabbeln irgendetwas und die Eltern verstehen das doch tatsächlich...!

Und genau jetzt bin ich in dieser Situation selbst als Mama.

Wahnsinn wie schnell sie lernen. Einfach so gut zuhören und auch genau in der gleichen Tonlage.


Da gibt es ab und zu einen Moment in dem ich mich ganz deutlich heraushöre.

So richtige Momente zum schmunzeln.

Wir hatten da einen Moment: Papa hat Henry etwas gekitzelt. Henry streckt den Zeigefinger in die Höhe und sagt mit viel Ausdruck „Nein“.

Wir waren sprachlos und im nächsten Moment mussten wir herrlich lachen.

Genau mit dieser Geste untermauer ich mein klares NEIN nämlich auch.

Doch genau wie ich wenn ich ernst genommen werden möchte in diesem Moment, nehmen wir auch ihn ernst.



Da ich fast immer mit unserem Sohn zusammen bin verstehe ich in mittlerweile ziemlich gut. Und doch gibt es Momente da erzählt er mir etwas und ich versteh ihn einfach nicht. Das muss schon sehr frustrierend sein.

Und dann vielleicht beim fünften Mal hats die Mama dann endlich verstanden.

Dann sagt er immer: „Aaahhh“

Gemeinsam können wir darüber lachen, er freut sich natürlich riesig das ich ihn verstanden habe.

Es gibt auch noch sehr viele Situationen in denen ich merke das er sich nicht so ausdrücken kann wie er gerne möchte.




Beissende Kleinkinder


Henry ist sehr kommunikativ, geht gerne auf andere Menschen zu und hat schon sehr früh angefangen zu beissen. Wir haben ihm dann immer zu verstehen gegeben das uns das weh tut. In der Hoffnung er realisiert das irgendwann. Anfangs hat er auch in den Zahnungsphasen viel gebissen. Doch auch nachdem er schon den grössten Teil seiner Zähne bekommen hat, beisst er immer noch hin und wieder zu.

Manchmal um sich zu verteidigen gegenüber anderen Kindern oder auch im Spiel. Da muss man immer sehr auf der Hut sein. Denn andere Kinder wehren sich meistens kaum, sie sind eher wie in einer Schockstarre.


Und dann hab ich von einer guten Freundin ein Buch empfohlen bekommen:

„Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“


Ich hab es mir als Hörbuch angehört.

Ich wusste es geht um das Thema Autonomiephase, also bestimmt ein paar Sachen die ich für mich rausziehen kann, dacht ich mir.


...Und dann kam ein Kapitel explizit zum Thema beissen.


Viele Kleinkinder beissen, spucken, hauen um sich mitzuteilen, da sie es von ihrer Entwicklung her schlicht und einfach noch nicht besser können.

Sich selbst zu verteidigen ist die eine Sache, das kommunizieren eine andere.

Wenn ein Kleinkind auf einmal auf ein anderes zugeht und es beissen will würde es eigentlich gerne fragen „Darf ich mit dir spielen?“

Wenn ein Kind beisst in einer Kuschelsituation mit seinen Eltern dann überkommt die kleinen so viel Liebe/Zuneigung das sie nicht wissen wohin mit ihrer ganzen Energie. Und diese Energie werden sie dann z.B. im beissen los.


Als ich mir das Kapitel "Beissen als Kommunikationsversuch" im Hörbuch anhörte, habe ich mich richtig schlecht gefühlt, habe mir schon auch Vorwürfe gemacht, da hätte ich ja auch draufkommen können.

Jedes mal wenn Henry mich gebissen hat habe ich ihm sehr deutlich zu verstehen gegeben das dies weh tat und ich das nicht möchte, damals wusste ich noch nicht das er mir eigentlich seine Liebe zeigen will.


Unsere Erkenntnis


Sich Vorwürfe zu machen bringt uns nicht sonderlich viel weiter. Ich habe mir die Tipps aus dem Hörbuch zu Herzen genommen und versuche die so gut es geht umzusetzen. Wenn er mich jetzt beissen möchte im Spiel oder beim kuscheln sage ich immer zu ihm. „Nicht beissen, doch du kannst mich ganz fest drücken.“ Dann schlingt er die Arme um meinem Hals, drückt mich kurz und dann ist alles in Ordnung.

Wenn ich merke das er im Spiel auf ein anderes Kind zugehen möchte und wahrscheinlich gleich beissen möchte, versuche ich ihm zuvorzukommen und das andere Kind zu fragen, aus der Sicht von Henry, ob er mit ihm spielen darf.

Das erfordert extrem viel Aufmerksamkeit die leider auch nicht immer möglich ist... aber wir wissen mittlerweile besser damit umzugehen.

Und das ist schon unheimlich viel Wert.



Manchmal ist es schon schwer in dem ganzen Dschungel von Erziehungsfragen einen Überblick zu bekommen.

Täglich lernt man wieder was dazu als Mama oder Papa.



Das wichtigste ist für mich, dass wir uns wohlfühlen mit dem was wir tun, denn kein anderer steckt in unseren Schuhen und bestreitet unseren Alltag.









Also mach einfach das was dir und deiner Familie gut tut.


Alles liebe...


Jacqueline

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